Ulrich George  Anita Swiatek  Arkadiusz Koltun  Hartmut Naumann

Die Kraft eines Wandernden

 

Die Antike

 
Wachsende religiöse und politische Spannungen führten mit der Zerstörung des Tempels, der Belagerung von Massada (73 n.Chr.) und der Zerschlagung der Aufstände unter Bar Kochba (132-135) zur größten nationalen Katastrophe und endete letztlich mit Flucht und Vertreibung aus Palästina.

Diese beiden nationalen Katastrophen der Tempelzerstörungen führten im Laufe der Zeit zur Dezentralisierung des mosaischen Glaubens. Infolge der ersten Synagogengründungen in Palästina bildete sich das Rabbiner- und Schriftgelehrtentum heraus, damit wiederum verbunden ist die schon oben erwähnte schrittweise Kanonisierung und Kodifizierung der Schriften und des Rechtes. Seit dem ausgehenden 2.Jhdt. n.Chr. kommt es durch die Exilssituation zur Sammlung der Schriftauslegungen und rabbinischen Kommentare in der Mishna und Gemara, die zusammen den Talmud bilden. In ihnen ist die gesamte jüdische Gelehrsamkeit in großenteils scharfer Dialektik zusammengefaßt. In dieser Weiterentwicklung der Gelehrsamkeit und Religion ist die große Widerstandskraft des Judentums durch Verbannungen und Verfolgungen zu allen Zeiten begründet.
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