Jiddische Lieder und Klezmer, das ist tiefe Melancholie und zugleich oder im nächsten Atemzug energiegeladene Fröhlichkeit - in diesem Spannungsfeld bewegt sich die Musik der Gruppe 'Di Gojim'. Folkloremusik und Jazz sind der musikalische Ausdruck dieses Lebensgefühls zwischen tiefer Traurigkeit und ausgelassenster Freude - eben Klezmer.
Klagende und jauchzende Karinettenklänge wechseln sich ab mit dem typisch jiddischen Sound der Fidel. Das Ganze wird durch Gitarre und Baß musikalisch gestützt und rhythmisch angeschoben. Das Unverwechselbare aber sind die Lieder und Klezmerstücke selber, die aus der Tiefe der jüdischen Seele Osteuropas kommen und in ihrem ganz eigenen Melodienreichtum bis heute viele Menschen faszinieren und anrühren. |
So auch die Musiker der Gruppe 'Di Gojim', die, wie das hebräische Wort 'Goj' besagt, allesamt nicht aus diesem Kulturkreis stammen und keine Juden sind. Doch haben die vier aus Polen und Deutschland stammenden versierten Musiker Klezmer spielerisch in ihre Seele aufgenommen und präsentieren sie so gekonnt, daß im Erleben der Musik über weltanschauliche Grenzen hinweg Verstehen möglich wird.
Profunde Kenntnisse und Studien der Kulturgeschichte der osteuropäischen Juden und deren Musik und Sprache durch den Sänger und Bassisten Ulrich George lassen ein Konzert der 'Gojim' zugleich zu einem bewegenden Musikerlebnis wie zu einem eindrücklichen Kulturereignis werden. Am wichtigsten jedoch ist es den Musikern, daß sie mit ihren Konzerten 'benkshaft' (Sehnsucht) und 'frejd' (Lebensfreude) beim Publikum wach küssen, weil die Seele in Berührung mit sich selbst kommt. |